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Zürcher Gitarrenpop-Duo

STEINER &
MADLAINA

Es beginnt mit einem „Gute-Laune-Song mit leicht bitterem Nachgeschmack“. So sagen es die Künstlerinnen selbst sehr treffend über den Opener ihres zweiten Albums und benennen damit zugleich eine Spezialität des Hauses Steiner & Madlaina – denn genau diese Geschmacksrichtung können sie perfekt zubereiten. „Es geht mir gut“ wird zu Weißweinschorle bei 40 Grad im Schatten gereicht, ein Chor säuselt, ein entspannt groovender Rocksong streckt sich gemächlich aus, und die beiden Schweizerinnen schmieren einem spätestens im Refrain das schlechte Gewissen unwiderstehlich wie nicht mehr ganz frische Erdbeermarmelade aufs Brot: „Wie Leonce und Lena steht uns Langeweile gut / Uns ist total bewusst, was rundherum der Mensch so tut / Zu faul für jegliche Debatten / Bleib ich bei vierzig Grad im Schatten.“ Eine ihrer Stärken kommt schon hier zum Tragen: Nora Steiner und Madlaina Pollina sind viel zu schlau, um sich mit fuchtelnden Zeigefingern als Gutmenschen zu inszenieren, sondern demontieren sich mit gut abgeschmeckter Selbstironie und schmerzhaften Wahrheiten selbst gleich mit, bis sie in einer letzten Umarmung ganz richtig feststellen: „Wenn wir alle Lust drauf hätten, könnten wir die Welt noch retten.“ Autsch.

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Datum: Donnerstag, 04.08.2022

Einlass: 19:30 Uhr

Beginn: 20:30 Uhr

 

Eintritt: 19€

VVK: 16€ (zzgl.VVK Gebühren)

 

Humor, ein genauer Blick auf die eigene Generation und sezierter Herzschmerz zeichnen Steiner & Madlaina aus. In ihrem neuen Album gibt es das vielleicht beste Trennungslied des Jahres „Prost mein Schatz“, das Madlaina erst vollenden konnte, als sie auch die besungene Trennung vollendet hatte – wer ganz genau hin hört, kann den Moment der Trennung sogar in Echtzeit spüren. Es gibt die pointierte Beobachtung der Leiden der Generation Y, es gibt das böse „Ciao Bella“, bei dem aus der Position eines vermeintlich feministischen Chauvies gesungen wird, und es gibt „Denk was du willst“ – ein Song, der lasziv, intelligent, feministisch und selbstbestimmt von gutem Sex handelt, der manchmal nichts mit Liebe zu tun haben muss und der vom Blumenbeet auch direkt in die Abgründe führen darf, die beide erkunden wollen.

 

Tja, bleibt an dieser Stelle also nur noch den beiden an dieser Stelle eine große Karriere an den Hals zu wünschen. Denn wer wie Steiner & Madlaina seit frühen Jahren so hart an seiner Kunst arbeitet, wer es schafft mit oft einfachen Worten solch komplexe Themen und Gefühle auszuloten, wer dabei auch noch einen mal grimmigen, mal liebevollen, aber nie abgehobenen Humor an den Tag legt – und wer dann auch noch so verdammt gut singen kann und so dermaßen tolle Konzerte spielt, der hat alle Radio-Unterstützung und jede Titelstory des Landes verdient.

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Madlaina erzählt: „Ich bin mit dem Musikmachen aufgewachsen. Bei uns stand immer eine Gitarre rum, und ich habe mich schon als Kind ganz selbstverständlich als Klavier gesetzt.“ Was nicht verwundert, wenn man aus der Familie Pollina stammt. Aber: „Das Musikmachen war immer vom -schreiben getrennt. Ich habe erst mit elf angefangen, Texte und Gedichte zu schreiben und dann irgendwann gemerkt, dass man das ja mit der Musik zusammenbringen könnte.“ Das passierte auf der Schule, auf der sie auch Nora kennenlernte. Diese erzählt über musikalischen Anfänge: „Mein Vorbild war meine große Schwester. Sie hat Gitarre gespielt, eigene Lieder geschrieben – und war deshalb die Größte für mich. Klar, dass ich wie sie sein wollte. Ich habe das auch versucht, war anfangs aber superschlecht darin – bis man dann auf der Schule gelernt hat, mit seiner Kreativität zu arbeiten und sich auch mit anderen austauschen konnte.“ Trotzdem, und das sagen beide, fast gleichzeitig: „Das größte musikalische Vertrauen haben wir beide untereinander.

 

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